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Ein paar Worte zu … David Safier: 28 Tage lang

Hallo meine Lieben, 

heute habe ich ein paar Worte zu David Safiers neuem Buch 28 Tage lang für Euch. Ein Buch, was mir wirklich ungemein gut gefallen hat und dessen Autor ich auch im November erstmals live auf einer Lesung erleben darf. David Safier ist sicherlich all jenen ein Begriff, die Jesus liebt mich oder auch Mieses Karma gelesen haben . Alles eher Bücher und Geschichten, die den Leser zum Schmunzeln bringen sollen. Das besondere an 28 Tage lang ist jedoch, dass David Safier hier einen krassen Wandel vollzogen hat, der ihm wirklich außerordentlich gut steht. Von der leichten, seichten Unterhaltungsliteratur zum ernsthaften Jugendbuch über den Holocaust. Mutig und gewagt, aber vor allem gelungen umgesetzt! 
Aber worum geht es eigentlich?
Die Protagonistin des Romans ist die sechszehnjährige Mira, die mit ihrer Familie im Warschauer Ghetto lebt. Nachdem für die jüdische Gemeinde immer mehr Verbote und Sanktionen auferlegt wurden, wählte ihr Vater den Freitod. So gibt es für Mira im Jahr 1943 nur noch ihre kleine Schwester Hannah und die Mutter der beiden. Diese ist allerdings seit des Selbstmordes ihres Mannes so mitgenommen, dass es nun an Mira ist, die Familie irgendwie durchzubringen. Mira bleibt nicht viel übrig, als ihre Familie durch das Schmuggeln von Nahrungsmitteln während des Krieges irgendwie über Wasser zu halten. Bis zu dem Tag, an dem das Ghetto zwangsgeräumt wird und dessen Bewohner umgebracht werden sollen. Mira schließt sich daraufhin entschlossen dem Widerstand an, welcher der SS länger trotzt als vermutet, nämlich 28 Tage lang.
Wie hat es mir gefallen? 
Mich hat das Buch wirklich sehr gerührt. Ich finde, dass David Safier eine sehr mutige Protagonistin geschaffen hat, mit der man sich vielleicht aufgrund der Thematik nicht identifizieren kann, aber man kann ihr unheimlich gut nachempfinden. Generell muss man sagen, dass es hier nicht nur um den Holocaust an sich geht – der übrigens in keinster Weise geschönt dargestellt wird – sondern auch um die Entscheidung, was für ein Mensch man sein will. Also eine Frage, die auch immernoch heute von großer Wichtigkeit ist, nicht nur für Jugendliche, sondern für uns alle. Was für ein Mensch möchte ich sein? Schaue ich weg oder sehe ich hin? Greife ich ein oder laufe ich weg? Unterwerfe ich mich oder schwimme ich gegen den Strom? Resigniere ich oder fasse ich den Mut und kämpfe weiter? Was tue ich für andere, was tue ich für mich? Nutze ich die Möglichkeiten oder schlage ich sie aus? Und was ist die Konsequenz all dessen? So stellte ich mir als Leser immer wieder die Frage, was ich in dieser einen Situation, in der es kein Richtig oder Falsch gibt, getan hätte.
Darüber hinaus beleuchtet Safier, im Übrigen äußerst gut recherchiert, mit der Geschichte um Mira noch eine ganz andere Perspektive des Holocausts, nämlich die des Widerstands. Das was in 28 Tage lang erzählt wird, hat vielleicht nicht so stattgefunden wie dargestellt,
obwohl sie auf vielerlei Wahrheiten basiert, aber sie hätte so oder so
ähnlich passieren können. Darüber hinaus wird meiner Meinung nach gerade der Widerstand außerhalb der Konzentrationslager in der Holocaust-Literatur, vor allem für Jugendliche, viel zu stark vernachlässigt. Glücklicherweise habe ich bereits vor einigen Jahren ein ähnliches Buch von Marc Levy gelesen (ja, ganz genau, der „Schnulzenschreiber“). Kinder der Hoffnung nennt sich dies und es war wie schon bei David Safier eine Kehrtwendung im Genre zur Holocaust-Literatur. Auch in Kinder der Hoffnung geht es um den Widerstand von einer Gruppe von Jugendlichen im Untergrund, die sich in unterschiedlichster Art und Weise gegen die Verbrechen der SS in Frankreich zu wehren versuchen. Und auch für diese Geschichte spreche ich meine Empfehlung aus.
Mir hat 28 Tage lang von David Safier jedenfalls trotz der schweren Thematik sehr gut gefallen und ich spreche meine absolute Leseempfehlung aus, wenn man mal etwas tiefgehendes lesen möchte, was den Leser auf eine andere Art und Weise berührt. Es ist eine Geschichte die sich wirklich sehr gut lesen lässt, die den Leser ergreift und bis zur letzten Seite festhält und auch danach noch nicht loslässt. Fünf von fünf Sternen!
Gut zu wissen: David Safier ist selbst jüdischen Glaubens. Seine Großeltern wurden im Holocaust ermordet, sein Vater konnte den Nationalsozialisten im Jahr 1938 entkommen. Somit kann man wahrscheinlich davon ausgehen, dass dieser persönliche Hintergrund ebenso eine Motivation war, dieses Buch zu schreiben.

Habt ihr 28 Tage lang gelesen? Wie hat es Euch gefallen?

Ich wünsche Euch einen wunderschönen Sonntag und einen guten Start in die neue Woche!

TAGS:28 tage langdavid safierein paar worte zurezensionrezirowohlt verlag
10 Comments
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  • Solveig F.
    22. September 2014

    Danke für diese sehr ausführliche Rezension! Das Buch wandert gleich mal auf meine (laange) Leseliste 😀
    LG, Solveig

    Reply
    • maaraavillosa
      Solveig F.
      22. September 2014

      Liebe Solveig 🙂

      Das freut mich, wenn dir die Rezi gefallen hat und ich wünsche dir jetzt schonmal viel viel Spaß beim Lesen 🙂 Es lohnt sich!

      Liebste Grüße,

      maaraavillosa <3

      Reply
  • Anonym
    24. September 2014

    In letzter Zeit höre ich immer wieder Gutes über dieses Buch. Und da der Inhalt mich interessiert, werde ich wohl irgendwann in der Buchhandlung dazu greifen. Nur bin ich ja gerade am Absubben. 😀 Wenn man das so nennen kann.
    Aber wirklich schöne Rezension, hat mir ein gutes Bild der Geschichte vermittelt. 🙂

    Liebe Grüße

    Reply
    • maaraavillosa
      Anonym
      24. September 2014

      Liebe Marie,

      es freut mich, wenn dir das Buch gefallen hat und ja: ein Kauf lohnt sich hier wirklich! Ein Buch, das im Buchregal stehen MUSS 🙂

      Liebste Grüße und vielen lieben Dank für deinen Kommentar,
      maaraavillosa <3 :-*

      Reply
  • Book Experiences
    27. September 2014

    Hallöchen 🙂

    gelesen habe ich es noch nicht, allerdings rutscht es durch deine tolle Rezi jetzt wieder ein Stückchen weiter nach oben auf meiner Wunschliste. Momentan passt es zwar nicht ganz in mein "Beuteschema", aber lesen will ich es irgendwann definitiv noch!

    Liebste Grüße
    Juliana

    Reply
    • maaraavillosa
      Book Experiences
      28. September 2014

      Liebe Juliana,

      es freut mich, wenn dich meine Rezension überzeugen konnte 🙂 Gut ist ja, dass Buchseiten eine Menge Geduld aufweisen und man ein Buch auch gerne noch Monate später lesen kann, ohne dass es einem böse drum ist 😉

      Vielen lieben Dank für deinen Besuch und herzliche Grüße,
      maaraavillosa <3

      Reply
  • Janine Rumrich
    27. September 2014

    Hallo,

    ich habe 28Tage gleich nach Erscheinen gelesen. David Safier war auch auf der Leipziger Buchmesse im Frühjahr und hat dort wirklich tolle Interviews gegeben. Mich hat das Buch sehr berührt. Tage später musste ich über Episoden daraus nachdenken. Auch jetzt, Monate später habe ich ab und zu Szenen im Kopf. Danke für die Buchempfehlung zu Kinder der Hoffnung. Ich bin auf der Suche nach einem ähnlichen Buch.

    Viele Grüße
    Janine

    Reply
    • maaraavillosa
      Janine Rumrich
      28. September 2014

      Liebe Janine,

      so ging es mir nach dem Lesen auch 🙂 Ich bin nach deinen Erzählungen von der Leipziger Buchmesse nun schon sehr gespannt, denn David Safier liest hier ja im November 🙂 Das wird sicher gut!

      Vielen lieben Dank für deinen Besuch und ganz liebe Grüße,
      maaraavillosa <3

      Reply
  • Wiebke
    28. September 2014

    Ich habe 28 Tage auch vor einiger Zeit gelesen und war sehr bewegt und begeistert. Besonders toll finde ich, dass viele Fakten verarbeitet wurden, die auch in anderen Werken über das Ghetto auftauchen. So wirkt das Buch trotz Fiktion wie ein zeitzeugenbericht.

    Reply
    • maaraavillosa
      Wiebke
      28. September 2014

      Liebe Wiebke,

      ja das hat mir auch sehr zugesagt. Und ich finde auch, dass das sehr viel über den Autoren aussagt, wenn er so gut recherchierend schreiben kann 🙂

      Danke für deinen Kommentar <3

      Reply

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